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Reiterscheibe von Pliezhausen

 Reiterscheibe von Pliezhausen
Reiterscheibe mit "göttlichem Sieghelfer".
Die Reiterscheibe von Pliezhausen ist eine figürlich verzierte Goldblechscheibe, die im Jahre 1928 bei Ausgrabungen in Pliezhausen, Landkreis Reutlingen, in einem wohlhabenden alamannischen Frauengrab des frühen 7. Jahrhunderts als Schauseite einer Scheibenfibel gefunden wurde. Sie gehört zu den wenigen Objekten des frühen Mittelalters die figürliche Darstellungen von Menschen zeigen. Interessant an diesem Fund  ist die kleine Figur hinter dem mit einem Speer bewaffneten Reiter, die als "goettlicher Sieghelfer" interpretiert wird. Der Sieghelfer fuehrt den Speer, und naehrt die Annahme das es sich um Wotan handeln koennte. Unterstuetzt wird dies, dass aehnliche Pressbleche nordische Helme zieren. Dort sind dann oft auch 2 Raben mit abgebildet.
Sehr aehnliche Bleche sind in den Schiffsgraebern von Sutton Hoo in England, Vendel und Valsgärde in Schweden gefunden worden. Die Scheibe von Sutton Hoo ist eine spiegelbildliche Darstellung der Scheibe von Pliezhausen.



Auf dieser Zeichnung ist die Abbildung der Scheibe besser zu erkennen. Bemerkenswert ist auch, dass die Lanzenspitze die Form eines Raben hat. Die beidern sich anspringende Tiere werden aufgrund der Mähne als Löwen gedeutet.

Sieghelfer

Untersuchungen lassen vermuten, dass sie als Riemenverteiler für das Pferdegeschirr hergestellt wurde. Nachträglich wurde das Stück am Rand bearbeitet und auf die Trägerplatte einer Scheibefibel montiert.