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Schwertscheide von Gutenstein 

 

Auf einen Fund einer Schwertscheide bei Gutenstein bei Sigmaringen erkennt man einen Krieger mit Wolfsmaske - einen Ulfhednar. Das Blech das aus einem alemannischen Kriegergrab stammt, wird auf das 7 Jahrhundert datiert. 1887 wurde es bei Bauarbeiten das Grab entdeckt. Beim Material handelt es sich um eine dünne Silberplatte. Die Art der Herstellung mittels Presstechnik deutet auf eine Mehrfachherstellung und eine weitere Verbreitung des Motivs hin. Ein solches Pressmodell ist auch aus Torslunda Öland bekannt. Aehnliche Tierkriegermotive wurden auch in Obrigheim in der Pfalz, Sutton Hoo in England und aus Valsgräde in Schweden gefunden. Das Original ist heute im Puschkin Museum in Moskau zu sehen. Dort hin kam es als sogenannte Beutekunst nach dem 2. Weltkrieg. Kopien befinden sich im Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz und im Landesmuseum Wuerttemberg in Stuttgart. Das Bild rechts zeigt das Original im Puschkin Museum.

Schwertscheide Gutenstein


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Die abgebildete Figur traegt ein langes Gewand und eine Wolfsmaske. Sie trägt in der rechten Hand einen nach unten gesenkten Speer, in der rechten ein Ringknaufschwert. Die Abbildungen und Ornamente des Blechs werden im heidnischen Kontext gedeutet.
Die isländische Ynglingasaga berichtet über die Ulfhednar (altnord. Wolfskrieger, Wolfshäuter, Wolfshäupter ...) .  Es waren Krieger die sich Odin weihten, und sich vor einer Schlacht in einen extatischen Zustand der Raserei versetzen konnten. Sie kleideten sich mit Wolfshäuten und Masken.  In rasender Wut und ohne Rücksicht auf eigene Verletzungen stürzten sie sich in den Kampf. Es gibt auch Berichte, dass die Innerschweizer noch im Hochmittelalter in Tierfellen gekleidet und mit blindwütiger Raserei kämpften.


Bild: Christian Bickel